Mehrere Landwirte und Grundbesitzer aus Süddinker planen die Errichtung von 4 Windenergieanlagen (WEA) der Leistungsklasse 6 Megawatt. Obwohl ihr Zusammenschluss sich „Bäuerlicher Bürgerwind“ nennt, fand keinerlei Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger aus Süddinker, der angrenzenden Ortschaft Illingen sowie der Siedlungsgebiete „Kuhweide“ und „Zengrott“ statt.
Nach Fertigstellung der Bauantragsunterlagen boten sie Anfang September 2022 lediglich eine Informationsveranstaltung an, bei der sie die Planungen erstmals der Öffentlichkeit vorstellten. Leider fand die Veranstaltung in einem sehr kleinen Raum statt, sodass mehr als die Hälfte der erschienenen Bürgerinnen und Bürger sie nur draußen und bei schlechter Tonqualität verfolgen konnte.
Sie wurden damit faktisch von der Diskussionsbeteiligung ausgeschlossen.
Weitere Informationsmöglichkeiten bzw. Verfahrensbeteiligungen sehen die Bauherren nicht vor. Sie haben inzwischen, gemeinsam mit den Stadtwerken Hamm, die Betriebsgesellschaft Huffelwind GmbH & Co. KG gegründet.
Die Bauherren haben offensichtlich nur ihre eigenen finanziellen Vorteile im Auge. Insbesondere diejenigen, auf deren Flächen die WEA stehen werden, können sehr hohe, jährliche Pachteinnahmen erzielen.
Die Besitzer der angrenzenden Flächen erhalten immerhin noch Ausgleichszahlungen, wenn die Rotorblätter in ihre Flächen hineinragen. Für die besonders betroffenen Familien sind dagegen keine Entschädigungen für das Ertragen der Emissionen, sowie des Wertverlustes ihrer Immobilien vorgesehen.
Wir, die Gründerinnen und Gründer BI „Gegenwind Süddinker und Umgebung“, wenden uns nicht gegen den Umbau der Energieerzeugung auf Erneuerbare Energien. Auch nicht gegen die Erzeugung erneuerbarer Energien „vor unserer Haustür“. Es ist für uns aber völlig indiskutabel, wenn derartige Planungen einseitig nur von den Grundeigentümern, ohne jegliche Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger, eingeleitet und vorangetrieben werden.
Die Grundbesitzer stellen sich damit nicht nur explizit gegen die Mehrheit der Dorfgemeinschaft, sondern sie lassen bei ihren Planungen auch noch jegliches Augenmaß vermissen, indem sie nur die gesetzlich vorgesehen Minimalvorgaben einhalten wollen.
Deshalb widersprechen wir dem Vorhaben in dieser Form. Wir wenden uns insbesondere gegen die Errichtung eines Windparks von (zurzeit) 4 WEA, der mit sehr geringen Abständen zu den o.a. Siedlungsgebieten in der bisher als Naherholungsgebiet ausgewiesenen, südlichen Feldflur von Süddinker errichtet werden soll.
Wir betonen, dass dieses Vorhaben die legitimen Interessen von mehr als 50 Anwohnerfamilien völlig missachtet. Denn deren Wohn- und Lebenssituation wird künftig durch die Emissionen Lärm, Infraschall, Funkfeuer und optische Bedrängung der großen Windräder beeinträchtigt werden.
Welche Auswirkungen durch den Windpark auf die Ökologie sowie den Natur- und Landschaftsschutz zu erwarten sind, können wir leider erst im Kontext der öffentlichen Auslegung der Bauantragsunterlagen in Erfahrung bringen.
Abschließend drücken wir unsere Besorgnis aus, dass das bisherige Vorgehen der betreffenden Landwirte und Grundbesitzer eine intakte Dorfgemeinschaft gefährdet und sogar die Gefahr einer Spaltung der Dorfbevölkerung in sich birgt.